Archiv der Kategorie: Allgemeine Zeitung Uelzen

[AZ] Lukat stets an erster Stelle

Gedenkveranstaltung: Kontroverse um Nutzung des Ratssaals geht weiter

Die Auseinandersetzung zwischen dem „Bündnis gegen Rechts“ auf der einen sowie Rat und Politik der Stadt Uelzen auf der anderen Seite geht in die zweite Runde.

Während der Kreisverband Uelzen der Partei Die Linke die Entscheidung von Bürgermeister Otto Lukat, den Ratssaal dem Bündnis für eine Gedenkveranstaltung an die von den Nazis denunzierte Familie Dr. Becker nicht zur Verfügung zu stellen (AZ berichtete), scharf kritisiert, erfährt die Rathausspitze Unterstützung vom Vorstand der Geschichtswerkstatt Uelzen.

„Die formalistische Begründung der Absage sowie die Gleichgültigkeit gegenüber dem Inhalt der geplanten Veranstaltung halten wir für nicht angemessen. Sie passt leider überhaupt nicht in die Zeit“, betont Hermann Taubenberger vom Linken-Kreisvorstand. Die Begründung für diese Einschätzung liefert er gleich nach: „Wenn Nazi-Banden wieder (oder immer noch) ,national befreite Zonen’ einrichten können, wenn die lückenlose Aufklärung der Vorgänge um die NSU mit politischer Rückendeckung hintertrieben wird, dann sind die Ereignisse auf dramatische Weise über das gut gemeinte ,Wehret den Anfängen!’ hinweggegangen.“

Dietrich Banse, Vorstandsmitglied der Geschichtswerkstatt, möchte ausdrücklich den Konflikt zwischen dem „Bündnis gegen Rechts“ und der Verwaltung der Stadt Uelzen zur Nutzung des Ratssaals nicht bewerten – „da wir den Rechtsrahmen, in dem der Bürgermeister seine Entscheidung begründet, nicht kennen.“ Aber: „Wir teilen nicht die Meinung von Dr. Dieter Thiel (er hat die Gedenkveranstaltung maßgeblich für das Bündnis initiiert, d. Red.) und widersprechen ihm energisch, wenn er von ,purer Ignoranz gegenüber Uelzens Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus’ spricht.“ Denn, so Banse weiter, „seit Gründung der Geschichtswerkstatt und auch in den Jahren zuvor sind wir mit unseren Anliegen, Aspekte der verbrecherischen Politik der Nazis in der Stadt Uelzen aufzuarbeiten, darzustellen und zu vermitteln, stets auf offene Ohren bei Politik und Verwaltung gestoßen“. Besonders Bürgermeister Lukat habe stets an erster Stelle gestanden.

Banse erinnert in dem Zusammenhang unter anderem an die Realisierung von mehr als zehn zum Teil umfangreichen Projekten, in denen immer wieder der Versuch unternommen worden sei, neben anderen wichtigen Aspekten auch die Gewaltherrschaft der Nazis auf lokaler Ebene zu beschreiben. Grundsätzlich begrüßt die Geschichtswerkstatt, wenn sich Bürger – wie auch beispielhaft Dr. Thiel – sowohl mit der Rolle der Verwaltung im Nationalsozialismus als auch mit der leidvollen Geschichte der Familie Dr. Becker befassen.

Zur Erinnerung: Otto Lukat hatte die Nutzung des Ratssaals untersagt, da er nach eigenen Worten „keinen Präzedenzfall“ schaffen wollte. „Organisationen, die in irgendeiner Form politischen Anstrich haben, dürfen den Ratssaal nicht für ihre Zwecke nutzen. Was hätten wir denn anschließend machen sollen, wenn ein ,Bündnis gegen Links’ mit einer Veranstaltung gekommen wäre?“

Nach der Absage aus dem Rathaus wird das „Bündnis gegen Rechts“ seine Veranstaltung jetzt am 11. Mai im Martin-Luther-Haus stattfinden lassen.

Quelle:
http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/lukat-stets-erster-stelle-2876684.html

[AZ] Leserbrief: Ungeschick im Umgang mit Nazi-Geschichte

Zur Berichterstattung über eine nicht genehmigte Ausstellung über Nazi-Verbrechen im Rathaus Uelzen:.

Letztlich überrascht es nicht, dass Bürgermeister Lukat den Rathaussaal für eine Veranstaltung im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors mit der Begründung verweigert, man wolle den Eindruck vermeiden, „Organisationen mit politischem Anstrich“ zu unterstützen und damit für andere einen Präzedenzfall zu schaffen.

Wie Dr. Thiel zu Recht betont, handelt es sich beim „Bündnis gegen Rechts“ um keine politische Organisation, sondern um eine Gruppe von Bürgern, die sich zur Aufgabe gemacht hat, einer von den Nazis besonders brutal verfolgten Uelzener Familie zu gedenken. Lukat weiß das. Seine jetzt demonstrierte ablehnende Haltung steht im Einklang mit seinen zögerlichen Positionen vor drei Jahren, als es um die Umbenennung nazi-belasteter Straßennamen ging. Schon damals ließ er Hemmungen erkennen, als es um Untaten von Nazi-Tätern aus dem Uelzener gesellschaftlichen Establishment (wie Farina) ging. Dass er jetzt mit hohem Ungeschick im Fall der Familie Becker auch noch den Erinnerungs-Zensor spielt, wirft kein gutes Licht auf ihn.

Besser wäre es gewesen, wenn die Stadt Uelzen von sich aus schon längst eine Becker-Gedenkveranstaltung organisiert hätte. Seit Kriegsende war Zeit. So entsteht der Eindruck, dass die Stadt Uelzen sich nur halbherzig ihrer unrühmlichen Nazi-Vergangenheit stellen will.

Friedhelm Klinkhammer, Bad Bevensen

[AZ] Leserbrief: „Rathausspitze und der Politik“ Angst unterstellt?

Leserbrief zu den Artikeln „Bündnis attackiert die Stadt“ und „Angst sich mit den Gräueltaten der Nazis zu befassen“, AZ vom 18. April 2013.

Mit großem Interesse haben wir den o.a. Artikel zur Kenntnis genommen und nehmen wie folgt dazu Stellung:

1. Die Geschichtswerkstatt Uelzen e.V. begrüßt es ausdrücklich, dass sich Bürger der Stadt engagiert mit der jüngeren Geschichte Uelzens und insbesondere mit der Rolle der Verwaltung im Nationalsozialismus befassen.

2. Wir finden es außerordentlich beachtenswert, dass sich Herr Dr. Thiel beispielhaft intensiv mit der leidvollen Geschichte der Familie Dr. Becker befasst und dabei exemplarisch die Verwicklung der Verwaltung in die Machenschaften gegen Becker darstellen kann.

3. Wir unterstützen das Anliegen der Mitglieder des „Bündnis gegen Rechts“ im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung ein Zeitzeugen- bzw. Generationengespräch zu initiieren.

4. Wir beziehen keine Stellung zum Konflikt zwischen der Verwaltung der Stadt Uelzen und des „Bündnis gegen Rechts“ in Sachen Nutzung des Ratssaales für die Veranstaltung am 11.5.13, da wir den Rechtsrahmen, in dem der Bürgermeister seine Entscheidung begründet, nicht kennen.

Jedoch teilen wir nicht die Meinung von Herrn Dr. Thiel, sondern widersprechen ihm entschieden, wenn er von „purer Ignoranz gegenüber Uelzens Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus“ spricht und dabei die gegenwärtige politische Spitze der Stadt Uelzen und seiner Verwaltung meint und pauschal, wie wir meinen unbegründet, der „Rathausspitze und der Politik“ Angst unterstellt, „sich mit der Geschichte und den Gräueltaten der Nazis zu befassen“ Seit Gründung der Geschichtswerkstatt Uelzen e.V. und auch in den Jahren davor sind wir mit unseren Anliegen, Aspekte der verbrecherischen Politik der Nazis in der Stadt Uelzen auf zu arbeiten, darzustellen und zu vermitteln stets auf offene Ohren bei Politik und Verwaltung gestoßen, besonders von dem Zeitpunkt an, von dem an Herr Lukat zunächst an erster Stelle in der Verwaltung stand und später als Bürgermeister politische Verantwortung übernommen hat.

• Schon vor Gründung der Geschichtswerkstatt Uelzen e.V. hat die Stadt meine Bemühungen unterstützt, eine Geschichte des Außenlagers Uelzens – KZ Neuengamme zu schreiben.

• Zunächst gegen den jahrelangen Widerstand der damaligen politischen Opposition gelang es mir 1999 in enger Zusammenarbeit mit Lukat Bronzetafeln am Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus anzubringen, auf denen die Opfergruppen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft konkret benannt werden.

• Nach Gründung der Geschichtswerkstatt Uelzen e.V. 2001 fand der Verein vielfältige Unterstützung bei Rat, Verwaltung und politischer Spitze bis heute. So bei der Realisierung von mehr als zehn zum Teil umfangreichen Projekten, in denen immer wieder der Versuch unternommen wurde, neben anderen für uns wichtigen Aspekten auch die Gewaltherrschaft der Nazis auf lokaler Ebene zu beschreiben.

Wir beziehen aus dem o.a. Grund keine Position zu der unterschiedlichen Rechtsauffassung, was die Nutzung des Ratssaales angeht, doch glauben wir nicht, dass Polemik und persönliche Angriffe der Sache gerecht werden.

Für den Vorstand der Geschichtswerkstatt Uelzen e.V.,

Dietrich Banse

Quelle:
http://www.az-online.de/community/leserbriefe/leserbriefe-landkreis-uelzen/leserbrief-artikeln-buendnis-attackiert-stadt-2875370.html

[AZ] Bündnis attackiert Stadt

„Nein“ zur Ratssaal-Nutzung: „Pure Ignoranz gegenüber Uelzen in der NS-Zeit“

Das „Bündnis gegen Rechts“ ist mächtig sauer über Politik und Verwaltung der Stadt Uelzen.

„Es ist die pure Ignoranz gegenüber Uelzens Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus’, dass man es ablehnt, für eine Veranstaltung zum Erinnern an die vom Nazi-Regime denunzierte und gedemütigte Familie Becker den Ratssaal zur Verfügung zu stellen“, übt Dr. Dieter Thiel, Mitglied des „Bündnis gegen Rechts“, massive Kritik an den Verantwortlichen im Rathaus.

Das Bündnis, das sich nach Worten Thiels aus „rund 20 älteren Bürgern, Studenten und Schülern zusammen- und für Toleranz, Freiheit und Menschenrechte einsetzt“, hatte seit Oktober vergangenen Jahres in mehreren Schriftwechseln und dessen Gesprächen mit Verwaltung und Bürgermeister Otto Lukat gebeten, den Ratssaal für eine Gedenkveranstaltung – unter anderem mit den Kindern der in der Zwischenzeit verstorbenen Eheleute Hermine und Dr. Rudolf Becker – nutzen zu dürfen. Ohne Erfolg. Durch die städtische Absage lässt sich das Bündnis allerdings nicht von seiner Absicht abbringen. „Wir haben bei Propst Jörg Hagen nachgefragt, von dort wurde uns kurzfristig gewährt, für unsere Veranstaltung am Sonnabend, 11. Mai, das Martin-Luther-Haus in der Pastorenstraße 4 zu nutzen“, kündigt Thiel einen Ortswechsel an.

Den hätte es nach Aussage von Bürgermeister Lukat gar nicht bedurft. „Ich habe dem Bündnis eine Möglichkeit aufgezeigt, in welcher Form sie den Ratssaal hätten belegen können. Wenn das Bündnis die Veranstaltung unter dem Dach des Präventionsrates ausgerichtet hätte, wäre der Ratssaal offen gewesen.“ Lukat erläutert den Hintergrund: „Organisationen, die in irgendeiner Form politischen Anstrich haben, dürfen den Ratssaal nicht für ihre Zwecke nutzen. Dann hätten wir einen Präzedenzfall geschaffen. Was hätten wir anschließend machen sollen, wenn ein ,Bündnis gegen Links’ mit einer Veranstaltung gekommen wäre? Diese Flanke dürfen wir nicht aufmachen.“

Städtische Überlegungen, die Thiel nicht teilt: „Wir wollen keine Präventions-, sondern eine Erinnerungsveranstaltung durchführen. Und eine politische Partei oder Organisation sind wir schon gar nicht. Wir sind eine gesellschaftliche Gruppe.“

Quelle: http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/buendnis-attackiert-stadt-2857727.html

[AZ] „Löschangriff gegen Rechts“

Aktion gegen Unterwanderung der Wehren / Auftaktveranstaltung für fünf Kreise in Uelzen

Wehret den Anfängen: Mit einem landesweiten Gemeinschaftsprojekt des Niedersächsischen Innenministeriums und des Landesfeuerwehrverbandes soll eine Unterwanderung der Wehren durch Rechtsradikale verhindert werden.

Für die Landkreise Uelzen, Celle, Lüneburg, Harburg und Lüchow-Dannenberg wird die Auftaktveranstaltung zu „Löschangriff gegen Rechts“ am kommenden Sonnabend, 13. April, in Uelzen stattfinden. Dazu werden bis zu 200 Feuerwehrmänner und -frauen aus den fünf Kreisen in der Uhlenköperstadt erwartet.

Wie Claus Bauck, Kreisbrandmeister von Lüchow-Dannenberg und Mitglied des Landessozialausschusses im Niedersächsischen Feuerwehrverband, im AZ-Gespräch sagte, sollen die Wehren für das Thema Rechtsradikalismus sensibilisiert werden. Rechtsradikale seien keine Bomberjacken- und Stiefelträger mehr, sondern nette und hilfsbereite Kumpel von nebenan. „Diese Herrschaften suchen Strukturen, in denen sie ihre Gesinnung verbreiten können. Leider gelang ihnen dies schon in anderen Bundesländern. In Niedersachsen haben wir noch nicht das große Problem damit, allerdings wollen wir den Rechtsradikalen auch gar keine Tür öffnen“, so Claus Bauck.

Dazu wird bei der Auftaktveranstaltung am Sonnabend, die ab 14 Uhr im Ratssaal des Uelzener Rathauses stattfindet, zunächst ein Vortrag über Rechtsradikalismus in Deutschland gehalten. Mitarbeiter der Niedersächsischen Extremismus-Informationsstelle werden referieren. Im Anschluss, so Claus Bauck, werde es um die Prävention gegen Rechts gehen. „Wie finde ich heraus, ob Rechtsradikale sich in Wehren verankern wollen? Wie kann ich dies unterbinden? Das sind Fragen, die dann die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung beschäftigen werden“, erklärt er.

Der Kreisbrandmeister, der in der Arbeitsgruppe zum „Löschangriff gegen Rechts“ des Landes-Feuerwehrverbandes mitarbeitet, betont, dass der Termin am Sonnabend nur der Startschuss ist. Die in Uelzen vermittelten Informationen müssten in den Kreis- und Ortswehren weitergegeben werden, damit ein dichtes Netz gegen Rechts gebildet werde.

Quelle:
http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/loeschangriff-gegen-rechts-2841885.html

[Artikel Allgemeine Zeitung Uelzen: (K)ein Angriff gegen Rechts]

[AZ] „Das ist unsere Stadt“

150 Uelzener demonstrieren lautstark gegen NPD-Veranstaltung

Reden und Musik der NPD gingen gestern Morgen in ohrenbetäubendem Lärm unter: Die Partei hatte auf ihrer Wahlkampftour durch Niedersachsen auch in Uelzen Station gemacht und wurde von 150 Gegendemonstranten mit Trillerpfeifen, Megaphonen, Blechtrommeln und Rasseln empfangen.

Banner wurden aufgespannt, mit Slogans wie „Das ist unsere Stadt“.

Auf Initiative der SPD-Landtagskandidatin Sylvia Meier hatten sich ihre politischen Mitbewerber, Vertreter aus Wirtschaft, Kirche und Gewerkschaft sowie Mitglieder der Antifa an der Veerßer Straße/Ecke Dieterichsstraße eingefunden, um lautstark gegen den NPD-Auftritt Flagge zu zeigen. 80 Einsatzkräfte der Polizei sicherten das Geschehen ab, das alles in allem friedlich ablief, so Polizei-Sprecher Kai Richter.

Nach knapp zwei Stunden verschwand der NPD-Lkw dann unter Pfiffen und Sprechgesängen wieder aus der Stadt. Die höchstens 20 auswärtigen NPD-Akteure, mit den Bundesvorsitzenden Manfred Börm und Holger Apfel vorneweg, erfuhren übrigens keinen Zulauf – sie zelebrierten die gesamte Zeit über lediglich sich selbst.

Quelle:
http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/das-unsere-stadt-2705443.html

[AZ] „Wir dürfen uns da nicht wegducken“

Parteiübergreifendes Bündnis gegen geplante NPD-Wahlveranstaltung in Uelzen / SPD-Kandidatin Sylvia Meier organisiert Widerstand

Ein Antrag für eine Wahlveranstaltung liegt der Stadt Uelzen derzeit vor, über den Bürgermeister Otto Lukat alles andere als glücklich ist: Die NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands), die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird, will am Donnerstag im Rahmen ihrer Tour zur Landtagswahl auch in der Uhlenköperstadt Station machen.

„So unlieb es mir auch ist“, betont Otto Lukat, „aber wir werden das nicht verhindern können.“ Denn schon in anderen Städten sei versucht worden, den Auftritt der Rechtsextremisten zu unterbinden, weiß der Bürgermeister, „aber es gibt da eine feste Rechtssprechung – die haben das Parteien-Privileg für sich. Ich bedauere, dass es das hilfreiche NPD-Verbot nicht gibt und wir uns in unserer Stadt nun auch noch mit so etwas befassen müssen. Es ist ja nicht so, dass wir da keine dezidierte Meinung hätten.“

Auch bei den hiesigen Landtagskandidaten sorgt die geplante NPD-Veranstaltung für große Sorge: „Es ist ein absolutes Muss, dass wir ein parteiübergreifendes Bündnis gegen Rechts schmieden“, sagt SPD-Bewerberin Sylvia Meier. Und dazu habe sie gestern die Zustimmung aller ihrer sechs Mitbewerber erhalten, freut sie sich, „dass wir alle in die gleiche Richtung gehen“. Auch der Kreisvorstand des DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) stehe hinter der Initiative. Gemeinsam und über Parteigrenzen hinweg werde man nun für Donnerstag alle Kräfte aus den eigenen Reihen mobilisieren und eine Gegendemonstration auf die Beine stellen. Diese will Sylvia Meier heute bei der Stadt beantragen.

„Wir müssen gemeinsam Flagge zeigen“, findet die SPD-Landtagskandidatin, „und als demokratische Parteien ein klares Zeichen setzen. Es ist für alle demokratischen Parteien Platz im Landtag, aber es ist kein Platz für die NPD.“ Ihr gehe es dabei auch nicht darum, sich als Kandidatin zu profilieren, sagt sie im AZ-Gespräch, sondern um die Initiative als solche. „Ich bin da am Donnerstag nur eine von vielen.“

Wohlwissend um das Dilemma manchen politischen Mitbewerbers im Landtagswahlkampf, dass man den Rechtsextremen einerseits kein Forum bieten möchte und sie andererseits aber auch nicht gewähren lassen will, ist Sylvia Meier der Meinung: „Indem wir ein gemeinsames Bündnis schaffen, bietet man dem Widerstand großen Raum – und nicht denen. Wir dürfen uns da nicht wegducken.“

Und damit steht die Sozialdemokratin in einer Linie mit ihren Kollegen auf Bundesebende: Noch Ende Januar will nämlich die SPD-Bundestagsfraktion einen eigenen Antrag für ein NPD-Verbotsverfahren in den Bundestag einbringen, wie der Parlamentarische Geschäftsführer Thomas Oppermann Medienberichten zufolge angekündigt hat.

Wo genau am Donnerstagvormittag die NPD-Veranstaltung stattfinden wird, sei noch unklar, sagt Bürgermeister Otto Lukat. Der von den Antragstellern gewünschte Herzogenplatz werde es jedenfalls nicht sein. „Weil sich im Rathaus ein Wahllokal befindet“, begründet das Stadtoberhaupt. Man werde einen Ausweichstandort anbieten müssen.

Quelle:
http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/wir-duerfen-nicht-wegducken-2702030.html

[AZ] Achtung: Die Welt ist bunt!

Eine schöne, einfache Welt: Nur zwei Möglichkeiten gibt es in ihr. Groß oder klein, schwarz oder weiss, links oder rechts, richtig oder falsch, gut oder böse. Wenn es das Eine nicht ist, muss es folglich das Andere sein.

Das ist das Einmaleins dieser „Welt“, die es so glücklicherweise nicht gibt, aber dennoch als Weltbild in den Köpfen von Menschen, die – vielleicht – der Einfachheithalber auf mehr als zwei Möglichkeit verzichten, unsere Zeit mitprägt. Ein Beispiel: Die Reaktionen auf die Berichterstattung zu den Schmierereien in der Innenstadt von Uelzen. Unbekannte hatten unter anderem Hakenkreuze und den Schriftzug „FKU – Freie Kräfte Uelzen“ auf Fassaden und Straße gesprüht. Weiterlesen

[AZ] „Freie Kräfte markieren ihr Revier“

„Freie Kräfte markieren ihr Revier“

Die rechten Schmierereien, die Mitte November in Uelzen zu entdecken waren, sind mittlerweile wieder aus dem Stadtbild verschwunden. Für „Das Bündnis gegen Rechts“, die „Jugendantifa Uelzen“ und den Kreisverband der Linken steht jedoch fest, diese Tat dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Denn:

Die Geschehnisse sind nach Auffassung der drei Gruppen „Ausdruck eines organisierten Handelns“.

Zur Erinnerung: In der Nacht zum 14. November hatten Unbekannte an elf Plätzen Hakenkreuze und den Schriftzug „FKU – Freie Kräfte Uelzen“ auf Straßendecken und Fassaden gesprüht. Die Polizei ermittelt seit dieser Zeit, der Verfassungsschutz ist eingebunden. Wie Polizeisprecher Kai Richter nach der Tat gegenüber der AZ sagte, gäbe es zwar einzelne Personen in der Uhlenköperstadt, die dem rechten Spektrum zuzuordnen seien, aber keine organisierte Szene. Und: „Es gibt keine Kameradschaften, die offen in Uelzen agieren.“ Weiterlesen

[AZ] Rechte Schmierereien

Polizei ermittelt gegen Sprayer / Erste Hinweise aus der Bevölkerung

Die Polizei hat Ermittlungen gegen Sprayer aufgenommen, die, wie berichtet, in der Nacht zu Mittwoch in der Uelzener Innenstadt Symbole sowie Schriftzüge auf Fahrbahndecken und Gebäude sprühten.

Wie Pressesprecher Kai Richter gestern auf AZ-Nachfrage sagte, sei auch der Staatsschutz eingebunden, weil eine politisch motivierte Tat angenommen werden müsse. „Es wurden auch Hakenkreuze aufgesprüht“, so Richter. Damit ermittle die Polizei nicht nur wegen Sachbeschädigung, sondern auch wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Auch der Schriftzug „FKU – Freie Kräfte Uelzen“, der unter anderem in der Mühlenstraße zu finden war, deute auf eine politische Tat hin. „Gruppen, die sich beispielsweise Freie Kräfte Celle oder Braunschweig nennen, sind dem rechten Lager zuzuordnen“, erläuterte Richter weiter. Die Polizei geht derzeit Hinweisen aus der Bevölkerung nach. In der Nacht zu Mittwoch seien, so Richter, drei Männer in der Mühlenstraße beobachtet worden, die sich auffallend verhalten hätten. Mögliche Zeugen für die Schmierereien suchen die Beamten noch. Hinweise können an die Polizei in Uelzen unter Telefon (0581) 93 00 gegeben werden.

Quelle: http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/uelzen-graffitti-rechtsradikal-2620645.html

Bilderserie: Rechte Schmierereien der »Freie Kräfte Uelzen«