[AZ] Rechte wollen Einlass in „Gefühlswelt“

Bündnis informiert über Aktivitäten von Neonazis

Nach einem Mitte Oktober von der Polizei unterbundenen Konzert Rechtsradikaler in Wellendorf hat das Uelzener „Bündnis gegen Rechts“ am Donnerstag über rechte Aktivitäten im Landkreis und Stadt Uelzen informiert.

Olaf Meier von der Antifa Lüneburg/Uelzen war vom Bündnis eingeladen worden, um über „einzelne Verbindungen der rechten Szene“ bis nach Uelzen zu berichten. Olaf Meier hielt im Selbstorganisierten-Zentrum für den hiesigen Landkreis fest: „Uelzen hat keine eigene Szene. “ [1] Dennoch würden immer wieder Entwicklungen in der rechten Szene zu unübersehbaren Aktivitäten in der Kreisstadt führen, wie die Nazi-Schmierereien, die am vergangenen Wochenende vom „Uelzener Bündnis gegen Rechts“ in Uelzens Innenstadt entfernt worden waren (AZ berichtete).

Immer wieder versuchten Gruppierungen durch Musikkonzerte, vor allem bei der jüngeren Bevölkerung auf sich aufmerksam zu machen, berichtete Meier. Dabei seien die Texte zunehmend weniger eindeutig „und suchen so Eingang in die Gefühls- und Gedankenwelt junger Leute.“ Besondere Aufmerksamkeit gelte daher den Anmeldungen oder Buchungen von Veranstaltungen. So habe kürzlich eine Frau aus Bodenteich ihren Vermieter gefragt, ob sie mit ihrer Familie auf dem großzügigen Grundstück feiern dürfe. Doch als der am Abend wieder zurückkam, habe er geschockt festgestellt, dass sich ein einschlägiger Personenkreis auf seinem Grundstück tummelte. Besonders beliebt seien auch „Völkische Feste“, die unter harmlosen Begriffen abgehalten würden. Olaf Hose vom Staatsschutz Lüneburg, der an der Veranstaltung teilnahm, erklärte, dass sich Grundstückseigentümer bei einem Verdacht noch vor einer Buchung an die Polizei wenden sollten.

[1] Anmerkung: Die AZ hat inzwischen eine Korrektur dieses Zitates veröffentlicht.