Archiv der Kategorie: Pressemitteilungen

Hier finden Sie alle Pressemitteilungen des Uelzener Bündnis gegen Rechts in chronologischer Reihenfolgen.

Antifaschistischer Stadtrundgang am 8. Mai

Das Uelzener Bündnis gegen Rechts lädt zum Sonntag, 08. Mai 2016 um 11.00 Uhr, im Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus zu einem kleinen, antifaschistischen Stadtrundgang durch Uelzen ein.

An drei Stationen möchte das Bündnis auf die Verbrechen des Naziregimes aufmerksam machen.

Treffpunkt ist das Denkmal für Hauptmann Erich Marquardt, der am 17. April 1945 – wenige Stunden vor dem Eintreffen der britischen Truppen – in Uelzen vom stellvertretenden NSDAP-Kreisleiter Heinrich Schneider wegen angeblicher Fahnenflucht erschossen worden ist.

An einer weiteren Station, dem alten Rathaus, soll auf die Verantwortung des damaligen Bürgermeisters Farina hingewiesen werden.

Der Rundgang endet am neuen Rathaus.

Antifaschistische Stadtrundgang
Sonntag, 8. Mai 2016
11.00 Uhr
Denkmal für Erich Marquardt
Parkplatz „Am Taterhof“
Uelzen

Autorenlesung „28 Tage lang“ mit David Safier im Uelzener Rathaus

Der vielfach ausgezeichnete Autor David Safier kommt mit seinem „Herzensprojekt“ nach Uelzen. Safier, der mit seinen humorvollen Romanen Millionenauflagen erreicht hat, wendet sich in seinem neuen Werk „28 Tage lang“ dem ernsten Thema des Holocaust zu. Safier sagt dazu: „Dies ist ein Buch für meine Kinder, aber gewissermaßen auch für meine Großeltern, die in Buchenwald bzw. im Ghetto von Lodz gestorben sind.“

Der Roman erzählt die Geschichte des Aufstands im Warschauer Ghetto im Jahr 1943. Durch eine drei Meter hohe Mauer waren 500 000 Kinder, Frauen und Männer auf engstem Raum eingekesselt. Ab Juli 1942 wurden täglich 7000 Menschen in die Gaskammern von Treblinka deportiert. Als ihnen klar wurde, dass sie keine Überlebenschance hatten, entschloss sich eine Gruppe von 1200 jungen Menschen bewaffneten Widerstand zu leisten. David Safier schreibt im Stil eines Spannungsromans, in dem er die 16jährige Mira als Heldin in den Mittelpunkt stellt. Sie wird immer wieder vor die Fragen gestellt: „Was würdest du tun, um zu überleben? Würdest du dein Leben für andere opfern, oder würdest du andere für dein Leben opfern?“ Kurzum: „Was für ein Mensch willst du sein?“

Zur Lesung lädt die Gedenkgruppe Uelzen, eine Arbeitsgemeinschaft aus Bündnis gegen Rechts, Geschichtswerkstatt, Präventionsrat und der Stadt
Uelzen, ein:

Mittwoch, 04. März 2015
18:00 Uhr
Ratssaal, Rathaus
Herzogenplatz 2
29525 Uelzen

Weitere Informationen:

http://www.davidsafier.de/

http://www.uelzen-gegen-rechts.net/events/autorenlesung-28-tage-lang-mit-david-safier-im-uelzener-rathaus/

Blut und Ehre – Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland

Die rassistisch motivierten Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) mit vermutlich zehn Morden und mehreren Bombenanschlägen offenbaren eine neue Dimension rechter Gewalt. Doch dies ist kein Einzelfall. Seit 1949 haben Neonazis immer wieder rechte Terrorgruppen gebildet, die nach ähnlichem Muster agierten: konspirative Kleinstzellen, Raubüberfälle zur Geld- und Waffenbeschaffung, Anschläge gegen Migrant_innen, politische Gegner und gesellschaftliche Einrichtungen. Der Blick hinter die Kulissen offenbart, dass die Gewalttäter von gestern und heute keineswegs isoliert tätig sind und dass die von ihnen ausgehende Gefahr von den Behörden jahrzehntelang unterschätzt wurde.

Andrea Röpke hat zusammen mit Andreas Speit die rechte Szene über viele Jahre beobachtet und frühzeitig auf diese Gefahren hingewiesen. In ihrem gemeinsam herausgegebenen Buch »Blut und Ehre – Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland« zeichnen die beiden renommierten Autoren die Gewalt und den Terror der Extremen Rechten von 1945 bis 2013 in Deutschland nach. Das Buch ordnet detailliert die verschiedenen Gruppierungen der rechten Szene Deutschlands historisch ein.

Einen aktuellen Bezug erhält die Veranstaltung durch die wahrscheinliche Wiederaufnahme des Verfahrens zum Oktoberfestattentat am 26. September 1980 mit 13 Toten und 200 Verletzten, dem größten Terroranschlag in der Bundesrepublik. Die Aussagen glaubhafter Zeugen, die den unmittelbaren Zusammenhang zum Rechtsterrorismus nahelegen und der Einzeltäterannahme widersprechen, wurden damals nicht verfolgt. Arte zeigt hierzu am 10. Oktober 2014 den Film »Der blinde Fleck«.

Am Donnerstag, den 16. Oktober um 18:30 Uhr
wird Andrea Röpke ihr Buch im
SoZ, Ringstraße 27b in Uelzen
vorstellen.

Andrea Röpke, Politologin und freie Journalistin, Spezialgebiet:
Nationalsozialismus und Rechtsextremismus, Veröffentlichung ihrer aufwendigen Inside-Recherchen im Neonazi-Milieu in Fernsehmagazinen wie Monitor, Panorama und Spiegel-TV, in der taz und bei Süddeutsche-Online sowie in Fachportalen wie Blick nach rechts, zahlreiche Auszeichnungen, darunter »Das unerschrockene Wort« (2009) und »Journalistin des Jahres« (Kategorie Politik, 2011).

Uelzener AfD relativiert Nationalsozialismus und diffamiert Kritiker_innen

In einer öffentlichen Stellungnahme[1] unter dem Titel „Etablierte Sturmabteilung“ benutzt die Uelzener AfD einen historischen Vergleich, der einzig der Verharmlosung und Banalisierung der nationalsozialistischen Gewalttaten unter Federführung von Hitlers SA dienen kann.
In der politischen Auseinandersetzung inszeniert sich die AfD als Opfer, damit verhöhnt sie im Ergebnis das Leid der Opfer des Nationalsozialismus. Diese Wortwahl ist bei der AfD tägliche Praxis: Wie selbstverständlich spricht der Bundessprecher Bernd Lucke nach der letzten Bundestagswahl von „Entartung von Demokratie und Parlamentarismus“.

Aus Sicht der AfD handeln ihr Kritiker_innen, wie zum Beispiel das Uelzener Bündnis gegen Rechts, im Auftrag und unter dem Schutz der etablierten Parteien und Gewerkschaften.

Wir hoffen, dass sich Zivilgesellschaft und demokratische Parteien intensiv und kritisch mit dem Gedankengut dieser zumindest rechtspopulistischen Partei befassen.

[1] http://afd-uelzen.de/index.php/aktuell/177-etablierte-sturmabteilung, (s. https://web.archive.org/web/20160126084722/http://afd-uelzen.de/index.php/aktuell/177-etablierte-sturmabteilung)

PM: Rechtspopulismus im Vorfeld der Europawahl

Soziologe Andreas Kemper stellt sein Buch »Rechte Euro-Rebellion« vor

Das Uelzener Bündnis gegen Rechts hat den Soziologen und Publizisten Andreas Kemper zur Vorstellung seines 2013 erschienenen Buches »Rechte Euro-Rebellion« eingeladen.

In dem Buch geht es um die kritische Auseinandersetzung mit der „Alternative für Deutschland“ (AfD).

Auch wenn die AfD erst 2013 gegründet wurde, sind ihre Protagonisten keine Unbekannten: Bereits 2005 haben sie nach den Hartz-IV-Gesetzen weitere Einschnitte in das sozialen Netz gefordert.

Der Parteivorsitzende Bernd Lucke bezeichnete Migranten öffentliche als „sozialen Bodensatz“. Der Bundessprecher Konrad Adam stellt ein allgemeines, gleiches Wahlrecht in Frage.

Die AfD rechnet sich gute Chancen aus, in das Europäische Parlament einzuziehen.

Wie kann mensch auf eine Partei reagieren, die mit offenen Nazis nichts zu tun haben möchte, aber durchaus Personen aus der extremen Rechten einen Platz bietet?

Andreas Kemper, der aus einer Arbeiterfamilie stammt, forscht und publiziert u.a. zu den Themen Klassendiskriminierung, organisierter Antifeminismus und Sarrazin-Debatte.

Dienstag, 13. Mai – 19:00 Uhr

Selbstorganisiertes Zentrum (SoZ)

Ringstraße 27b

29525 Uelzen

PM: NS-Prozesse: Warum erst jetzt – warum jetzt noch?

Bündnis gegen Rechts lädt ein zum Vortrag „NS-Prozesse: Warum erst jetzt – warum jetzt noch?“

Das Uelzener Bündnis gegen Rechts hat den ehemaligen Richter und Mitarbeiter der »Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen« Thomas Walther zu einem Vortrag mit dem Thema »NS-Prozesse: Warum erst jetzt – warum jetzt noch?« ins Uelzener Rathaus geladen. Der in Uelzen aufgewachsene Walther war federführend an den Ermittlungen des international beachteten Demjanjuk-Falles beteiligt. John Demjanjuk wurde aufgrund seiner Tätigkeit als Wachmann im Vernichtungslager Sobibor wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. Nicht mehr der individuelle Tatbeweis sondern die Anwesenheit eines Täters in einem Vernichtungslager war für das  Landgericht München der Beweis für Beihilfe zum Mord. Diese grundlegend neue Position geht auf den „Querdenker“ Thomas Walther zurück.

Ist es berechtigt, Befehlsempfänger wie Demjanjuk im betagten Alter vor Gericht zu stellen, während Organisatoren des Massenmords unbehelligt geblieben sind? Hat die Justiz Täter geschützt? Warum wurden Verfahren eingestellt und Ermittlungen über Jahre verschleppt?

Erst durch die Initiative von Walther wurden ruhende Verfahren wieder aufgegriffen. Durch persönliche  Begegnungen ist Walther die  Leidensgeschichte vieler  Opfer bekannt. Er hat sie als Nebenkläger anwaltlich begleitet.

Das Gespräch mit der jüngeren Generation über die Auswirkungen nationalsozialistischer Gewalt ist  Thomas Walther ein wichtiges Anliegen. Auf seinen Wunsch hin sind Schülergespräche
an mehreren Uelzener Schulen  geplant. An den vorgesehenen jahrgangsübergreifenden Doppelstunden werden 250 Schülern teilnehmen.

In der ZDF Sendung Frontal 21 wird am 22. April 2014 ein Beitrag mit Thomas Walther und der Auschwitzüberlebenden und Buchautorin Eva Fahidi-Pusztai gezeigt.

Mittwoch, 23. April 2014
19:00 Uhr
Ratssaal der Stadt Uelzen

PM: 2. Auflage des Buchs »Wege gegen das Vergessen«

Nach knapp zwei Monaten war die 1. Auflage des Buchs »Wege gegen das Vergessen«, welches die Uelzener Geschichte vor und während des Zweiten Weltkriegs beleuchtet, bereits ausverkauft. Nun veröffentlicht das Uelzener Bündnis gegen Rechts eine überarbeitete und ergänzte Auflage.

Aufgrund von neuen Erkenntnissen muss die Geschichte von Emil Seidenschnur teilweise neu geschrieben werden. Der im Mai 1933 festgenommene Gewerktschaftssekretär wurde erst nach mehrwöchige Gefängnisaufenthalten in Uelzen und Lüneburg ins KZ Moringen deportiert. Neben Fotos wurde das Buch um eine Rede des damaligen Bürgermeisters Farina ergänzt, in der dieser einen Lobgesang auf den Führer hält.

Das 140 Seiten starke Buch zum antifaschistischen Stadtrundgang »Wege gegen das Vergessen« kann in den Uelzener Buchhandlungen erworben werden.

Heinrich Wieszceczynski – Ermordet am 15. Januar 1943 in Uelzen

Heinrich Wieszceczynski wurde am 9. Oktober 1919 als Sohn einer polnischen Einwandererfamilie in Wanne/Westfalen geboren. Nach seinem Schulabschluss erlernte er das Schlosserhandwerk. Als Zwanzigjähriger musste er ab 1939 als Mensch 2. Klasse Zwangsarbeit leisten. In Uelzen arbeitete er auf dem Güterbahnhof für die Reichsbahn.

Nach einer Handgreiflichkeit mit einem Arbeitskollegen am 16. Oktober 1942 schaltete Bürgermeister Farina die Gestapo Lüneburg ein. Das Einschalten der Gestapo war gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Noch am gleichen Tag wurde Wieszceczynski in das Lüneburger Gerichtsgefängnis gebracht. Nachdem seine „slawische“ Abstammung durch das Reichssicherheitshauptamt bestätigt wurde, erfolgte am 15. Januar 1943 ohne Gerichtsverfahren die Sonderbehandlung, d.h. Hinrichtung, an einem primitiven Galgen durch die Gestapo auf Uelzener Stadtgebiet in Anwesenheit Uelzener Polizeibeamter. Zur Abschreckung wurden alle polnischen Zwangsarbeiter/innen der Region an seinem Leichnam vorbeigeführt. Entgegen dem üblichen Verfahren der Todesanzeige durch die Gestapo, zeigte Bürgermeister Farina selbst den Tod mit Angabe der Todesursache „Tod durch Erhängen“ schriftlich beim Standesamt an. Der Leichnam von Heinrich Wieszceczynski ging an das anatomische Institut des Universitätsklinikums Eppendorf. Über den Tod ihres Kindes haben die Eltern nie eine Nachricht erhalten.

Bis heute sind wir erschüttert über den Rassenhass und die brutale Gewalt, die dem 23-jährigen Mann erst die Würde und dann das Leben nahm.

Wir hoffen, dass die Stadt Uelzen eine würdige Form des Gedenkens für Heinrich Wieszceczynski findet.

Uelzener Bündnis gegen Rechts, 9. Januar 2014

PM: Neonazis in Uelzen – Aktuelle Erscheinungsformen

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 19. Oktober 2013 reisten knapp 150 rechte Skinheads und Neonazis nach Wellendorf, um dort ein RechtsRock-Konzert zu besuchen. Die örtliche Gemeinde und die Polizei konnten diese Veranstaltung noch rechtzeitig unterbinden.

Um über die Hintergründe der jüngsten Aktivitäten von Neonazis aufzuklären, lädt das Uelzener Bündnis gegen Rechts zu einer Informationsveranstaltung zu den aktuellen Erscheinungsformen der extremen Rechten im Landkreis Uelzen ein.

Wir laden Sie herzlich zu der Veranstaltung ein und bitten um Veröffentlichung in ihren Medien.

Donnerstag, 14. November 2013
19.00 Uhr
Selbstorganisiertes Zentrum (SoZ)
Ringstraße 27b
29525 Uelzen

Mit freundlichen Grüßen,

Uelzener Bündnis gegen Rechts

PM: Antifaschistischer Stadtrundgang durch Uelzens Geschichte

Das Uelzener Bündnis gegen Rechts lädt am 29. September 2013 zum zweiten antifaschistischen Stadtrundgang durch Uelzen ein.

Angefangen in den späten Jahren der Weimarer Republik werden an 10 Stationen die Lebengeschichten von Verfolgten des Naziregimes nachvollziehbar gemacht. Die Texte entstammen dem Buch »Wege gegen das Vergessen – Uelzen im Nationalsozialismus«. In zweijähriger Arbeit hat das Bündnis gegen Rechts die historischen Hintergründe und einzelnen Lebensgeschichten zusammengetragen und vor kurzem als Buch veröffentlicht.
An den Schauplätzen wird über die Schicksale von Einwohnern jüdischer Herkunft und von Zwangsarbeitern berichtet, ebenso wie über die Verfolgung der Gewerkschafter und Kommunisten.

Dabei soll die Verantwortung der Täter, wie zum Beispiel des ehemaligen Bürgermeisters Farina, nicht aus dem Blick verloren werden.

Der Stadtrundgang beginnt am Sonntag, dem 29. September um 15.00 Uhr am Hammersteinplatz und endet am Mahnmal auf dem Herzogenplatz.