PM: Präsentation des Buches »Wege gegen das Vergessen«

Das Cover zeigt einen Aufmarsch in der heutigen Lüneburgerstraße

Das Cover zeigt einen Aufmarsch in der heutigen Lüneburgerstraße

Die Präsentation des Buches »Wege gegen das Vergessen«, in dem der Schwerpunkt für Uelzen vor allem im Bereich Täter und Opfer dargestellt wird, war mit fast 20 Gästen eine eindrucksvolle Veranstaltung. Obwohl beim Uelzener Bündnis gegen Rechts die Enttäuschung zu spüren war, dass von den Parteien keine Vertretung anwesend war.

Nachdem dargestellt wurde, wie wichtig es ist, dass wir die Vergangenheit aufarbeiten müssen, um nicht wieder in eine rechtsextreme Falle zu geraten, wurden einige Zitate aus der Zeittafel vorgelesen.

Vor allem diese Zitate aus der Zeittafel von 1933 – 1945 in der die Uelzener Geschichte der Nazizeit der gesamtdeutschen Geschichte gegenübergestellt worden ist, machten betroffen. So eindeutig war vielen die Nazi-Haltung von einigen Uelzenern nicht bewusst.

So hatte der damalige Pastor Blankert in St.Marien bei seiner Amtseinführung im April 1934 gesagt: „Der Nationalsozialismus ist die Erfüllung des Evangeliums
Und Bürgermeister Farina sprach vor 6000-8000 Menschen: „Mit eisernem Besen haben sie (die Nationalsozialisten) ausgekehrt. … Wir sind diesen Männern mit unserem verehrten Reichskanzler Adolf Hitler an der Spitze unauslöschlichen Dank schuldig.“ (Allgemeine Zeitung Uelzen,  22. März 1933)

Auch der Umgang mit den Fremdarbeitern war vielen unbekannt und es herrschte ungläubiges Schweigen als vorgelesen wurde, dass am 08.Dezember 1941 durch Weiterleitung einer Denunziation des Holdenstedter Ortsgruppenleiters Willi Severloh an die GESTAPO der 27-jährige polnische Fremdarbeiter Stanislaus Woyciechowski auf dem Gut „von der Wense“ von der GESTAPO wegen „Rassenschande“ mit einer deutschen Witwe aus Holdenstedt erhängt wurde und die Frau bis 1944 in das KZ Ravensbrück gekommen war.

Dass es für die jüdischen Opfer inzwischen die Stolpersteine gibt, wurde allgemein begrüßt – allerdings wurde vermisst, dass keiner an die Leiden der Zwangsarbeiter/innen, der politisch Verfolgten und der Behinderten gedenkt und vor allem, dass die Täter immer noch nicht geächtet werden.

Der Stadtrundgang fand erstmalig am 4. September 2011 statt und wird ein zweites Mal am 29. September um 15.00 Uhr am Hammersteinplatz beginnend durchgeführt werden. Das Bündnis gegen Rechts möchte mit dieser Initiative den Opfern in Uelzen gedenken und aufklären. und bleibt bei seiner Forderung:

Porträts von Nazi-Verbrechern gehören nicht ins Rathaus!