PM: Veranstaltung mit der Familie Becker

In der von der Geschichtswerkstatt veröffentlichten Stellungnahme schildert diese die Erfolge welche sie in Kooperation mit der Stadt Uelzen erreichen konnte. Dies ist auch in unserem Sinn.

Wir können nicht nachvollziehen, warum uns bei der von uns vorgeschlagenen Veranstaltung mit der Familie Becker solche Hürden aufgebaut werden.

Die Familie Becker hat sich in den Jahren von 1933-45 der nationalsozialistischen Ideologie entgegen gestellt. Nach dem Krieg wurden sie nicht als Opfer anerkannt, sondern wie Verräter behandelt.

Zum Schicksal der Familie Becker haben alle „Maßgeblichen“ beigetragen: Der Bürgermeister Johann Maria Farina, der Kreisleiter Albert Rodegerdts, die Ortsgruppenführer der NS Organisationen, die Polizeibeamten und auch die Juristen und nach Kriegsende der damalige Stadtdirektor Dr. Sievers.

Die Verwaltung der Stadt Uelzen ist bei der Verfolgung der Familie Becker als Täter hervorgetreten. Das ist nun weit über 60 Jahre her. Das ist eine lange Zeit, um sich bei der Familie zu entschuldigen und ihr Schicksal angemessen zu würdigen. Dafür ist das Rathaus der einzig angemessene Ort und die Stadt Uelzen der richtige Veranstalter.

Das Bündnis hat der Stadt angeboten, die Veranstaltung mit der Familie Becker selbst auszurichten: „Uns geht es um eine würdige Veranstaltung mit der Familie Becker. An dieser Stelle ist die Stadt in der Verantwortung.“, stellt die Bündnissprecherin Vivian Warren fest.

Das hat das Bündnis gegen Rechts auch Herrn Lukat vorgeschlagen. Das Bündnis gegen Rechts hätte den Ratssaal für die Veranstaltung genutzt, wäre aber überhaupt nicht als Veranstalter aufgetreten.

Unbegreiflich ist uns, warum die Stadt die Chance nicht wahrnimmt, die eigene Geschichte gemeinsam mit Opfern der NS-Zeit in Uelzen aufzuarbeiten. Das könnte die letzte Möglichkeit sein, die Familie Becker zu würdigen. Nicht dem Bündnis gegen Rechts wurde der Ratssaal verwehrt, sondern der Familie Becker.

Nun führen wir diese Veranstaltung am 11. Mai im Martin-Luther-Haus durch. Unser Dank geht somit an die evangelische Kirchengemeinde St. Marien, welche ihren ehemaligen Gemeindemitgliedern einen würdigen Raum zur Verfügung stellt.