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PM: Präsentation des Buches »Wege gegen das Vergessen«

Das Cover zeigt einen Aufmarsch in der heutigen Lüneburgerstraße

Das Cover zeigt einen Aufmarsch in der heutigen Lüneburgerstraße

Die Präsentation des Buches »Wege gegen das Vergessen«, in dem der Schwerpunkt für Uelzen vor allem im Bereich Täter und Opfer dargestellt wird, war mit fast 20 Gästen eine eindrucksvolle Veranstaltung. Obwohl beim Uelzener Bündnis gegen Rechts die Enttäuschung zu spüren war, dass von den Parteien keine Vertretung anwesend war.

Nachdem dargestellt wurde, wie wichtig es ist, dass wir die Vergangenheit aufarbeiten müssen, um nicht wieder in eine rechtsextreme Falle zu geraten, wurden einige Zitate aus der Zeittafel vorgelesen.

Vor allem diese Zitate aus der Zeittafel von 1933 – 1945 in der die Uelzener Geschichte der Nazizeit der gesamtdeutschen Geschichte gegenübergestellt worden ist, machten betroffen. So eindeutig war vielen die Nazi-Haltung von einigen Uelzenern nicht bewusst. Weiterlesen

Antifaschistischer Stadtrundgang »Wege gegen das Vergessen«

Plakat zum antifaschistischen Stadtrundgang »Wege gegen das Vergessen«

Plakat zum antifaschistischen Stadtrundgang »Wege gegen das Vergessen«

Das Uelzener Bündnis gegen Rechts lädt am 29. September 2013 zum zweiten antifaschistischen Stadtrundgang durch Uelzen ein.

An den Stationen unseres Rundgangs berichten wir von den Anfängen in der Weimarer Republik bis hin zur Befreiung Uelzens vom Nazisystem. Wir nennen Uelzener Befürworter und Täter und legen ihre Verbrechen offen. Täter machten nach 1945 ungebrochen Karriere. Die Nazizeit wurde verschwiegen, das kontinuierliche Wirken von Nazis in der Bundesrepublik wurde akzeptiert. Das rechte Gedankengut hat das Wertesystem Deutschlands bis heute geprägt. Das Erstarken rechter Propaganda und Gewalt baut darauf auf!

Im Erinnern an die Schicksale einiger Opfer und ihrer Familien versuchen wir ihr Leiden, ihre Menschlichkeit und ihren Mut nachvollziehbar zu machen. Denn statt Gerechtigkeit haben viele nach 1945 Ignoranz und Ausgrenzung erfahren. Eine Wiedergutmachung wurde ihnen nicht selten bis heute verweigert.

Der Stadtrundgang findet statt am:

Sonntag, 29. September 2013
15.00 Uhr
Hammersteinplatz
Uelzen

Über mehrere Stationen in der Innenstadt sollen die Geschehnisse während des Faschismus in Uelzen nachvollziehbar gemacht werden.

PM: Broschüre – antifaschistischer Stadtrundgang Uelzen – Bündnis gegen Rechts

Das Uelzener Bündnis gegen Rechts lädt am 01. September 2013 um 17 Uhr zur Präsentation der Broschüre „Wege gegen das Vergessen“ in das „Selbstorganisierte Zentrum“, in Uelzen ein.

Die Broschüre „Wege gegen das Vergessen“ erscheint im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Stadtrundgang, mit dem das Bündnis gegen Rechts auf die verschiedenen Orte des Terrors während des deutschen Faschismus von 1933-45 hinweisen will. Der Stadtrundgang fand erstmalig am 04. September 2011 statt und wird ein zweites Mal Ende diesen Jahres in der Uelzener Innenstadt durchgeführt werden. Das Bündnis gegen Rechts möchte mit dieser Initiative den Opfern der neuen und alten Nazis in Uelzen gedenken und zugleich Perspektiven für antifaschistisches Engagement in Landkreis eröffnen.

In der nun erscheinenden Broschüre werden alle Redebeiträge zu finden sein, welche auch bei den Stadtspaziergängen vorgetragen werden. Die Autor_innen haben Informationen zu den Verfolgten im Uelzener Landkreis, wie der Familie Plaut, Emil Seidenschnur und vielen anderen recherchiert und möchten hiermit deutlich machen, das auch das beschauliche Heidestädtchen Uelzen eine Rolle bei der Verfolgung, Vertreibung und Ermordung vieler Menschen gespielt hat.

Die Broschüre wird bei der Präsentation am 01. September 2013 für einen Beitrag von 4 Euro zum Verkauf stehen. Mit dem hieraus resultierenden Verdienst deckt das Bündnis gegen Rechts die Druck- und Layoutkosten der Veröffentlichung. Darüber hinausgehende Spenden fließen in die politische Arbeit des Bündnis.

Zur Präsentation sind alle Interessent_innen und Pressevertreter_innen herzlich eingeladen. Vor Ort werden Ansprechpartner_innen zum Inhalt der Broschüre für etwaige Fragen gerne zur Verfügung stehen.

[taz] Ungerecht behandelt?

POLIZEI VOR GERICHT

War das Vorgehen der Bundespolizei auf dem Bahnhof von Uelzen am 2. Juni vorigen Jahres rechtswidrig? Diese Frage muss das Verwaltungsgericht Hannover ab Montag klären, nachdem zwölf Betroffene geklagt haben. Wie konnte es dazu kommen, dass eine Gruppe von 40 jungen Göttinger Antifaschisten, die an einem Protest gegen einen Neonazi-Aufmarsch in Hamburg teilgenommen hatten, von der Bundespolizei festgesetzt wurde, während 100 rechtsextreme, sogenannte „Autonome Nationalisten“ zu ihrem Anschlusszug ins Ruhrgebiet eskortiert worden sind? „Eine derartig perfide Vorgehensweise und Behandlung mit zweierlei Maß ist bisher beispiellos“, sagt der Göttinger Anwalt Sven Adam.

Der 2. Juni 2012 war kein guter Tag für Nazis: Mehr als 9.000 Menschen hatten die Marschroute am „Tag der deutschen Zukunft“ in Hamburg blockiert. Obwohl die Polizei versuchte, eine Alternativroute frei zu bekommen, musste der Marsch abgebrochen werden. Die Rechten wurden in S-Bahnen gestopft und am Hauptbahnhof in Züge in ihre Heimat gesetzt.

In Uelzen empfing die Bundespolizei den Zug aus Hamburg, in dessen hinteren Abteilen sich auch linke Teilnehmer befanden, die nach Göttingen weiterfahren wollten. Die Bundespolizei versuchte, beide Lager zu trennen und begleiteten die Neonazis auf ein Gleis Richtung Ruhrgebiet. Dennoch ist ein Rechter durch ein Wurfgeschoss schwer verletzt worden. Die linke Gruppe ist daraufhin erkennungsdienstlich behandelt worden und bekam einen Platzverweis, sodass sie nicht mehr nach Göttingen weiterfahren konnte.

Lange hielt die Bundespolizei Akten und Videomaterial unter Verschluss. Denn es stellte sich heraus, dass der Flaschenwurf nicht aus dieser Gruppe gekommen war, sondern von einem anderen Bahnsteig und vielleicht sogar aus der rechten Szene selbst.

Quelle:
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?dig=2013%2F06%2F29%2Fa0125

Zum Thema: Pressemitteilung zum Verfassungsschutzbericht 2012

PM: Verfassungschutzbericht 2012

In dem letzte Woche vorgestellten Verfassungsschutzbericht des sogenannten Bundesamtes für Verfassungsschutz des Jahres 2012 befinden sich ebenso wie im Verfassungsschutzbericht des Landes Niedersachsen neben unzähligen Halbwahrheiten, sowie Anschuldigungen ohne Belege auch dreiste Lügen.

Eine dieser Lügen betrifft Geschehnisse, die sich in Uelzen abgespielt haben sollen.
(Siehe VSBericht-Bund S. 167, VSBericht-Nds S. 107)

Die in den Berichten beschriebenen Sachverhalte, nach denen es in Uelzen zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen 200 Personen mit Schwerverletzen gekommen sei, entbehren jeglicher Grundlage und sollen antifaschistisches Engagement diskreditieren.

Vielmehr ist es so, dass die Polizei es nach dem Naziaufmarsch in Hamburg am 02.06.2012 zugelassen hat, dass die abreisenden Nazis sich zwei Stunden im Harburger Bahnhof aufhalten und dort auf Personen Jagd machen konnten, die ihrem ‚Weltbild‘ nicht entsprachen.

Mit dem letzten möglichen Zug fuhren Antifaschist_innen aus Ost- und Süd-Niedersachsen vom Hamburger Hauptbahnhof Richtung Süden. In Harburg mussten sie erleben, wie die Polizei es zuließ, dass eine beträchtliche Anzahl von extremen Rechten in den Zug Richtung Süden mit einstieg. Erst auf Protest der Antifaschist_innen hin, wurde die Gruppe der Rechten von wenigen Polizeibeamten begleitet.

Im Umsteigebahnhof Uelzen angekommen, wurden beide Gruppen von zahlreichen Einheiten der Polizei empfangen und auseinander gehalten. Die örtliche Bundespolizei wurde hierbei von weiteren niedersächsischen Polizeieinheiten unterstützt, ebenso wurden Polizeihunde ohne Maulkorb eingesetzt.

Die Nazis wurden in den letzten Zug Richtung Hannover begleitet, während für die Antifaschist_innen die Reise unterbrochen wurde. Sie erhielten einen Platzverweis für den Uelzener Bahnhof. Sie hätten somit die Nacht in Uelzen verbringen müssen und hätten erst am nächsten Morgen ihre zwangsweise unterbrochene Heimreise fortsetzen können. Glücklicherweise konnten die betroffenen Personen durch gelebte Solidarität auf anderem Wege zu ihren Wohnorten gebracht werden. Gegen dieses rechtswidrige Vorgehen der Polizei laufen bereits juristische Ermittlungen.

Angesichts dieser polizeilichen Einschränkung der Bewegungsfreiheit antifaschistischer Menschen ist es ein Hohn, wenn der Inlandsgeheimdienst davon spricht, es sei in Uelzen inmitten dieser starken Polizeipräsenz zu Auseinandersetzungen gekommen, zumal eine der angeblich beteiligten Gruppen den Bahnhof verlassen musste.

Solche unwahren Behauptungen sind keine Seltenheiten in den Berichten der verschiedenen Ämter des „Verfassungsschutz“ genannten Inlandsgeheimdienst. Die Berichte unterliegen keinen wissenschaftlichen Standards und Behauptungen und Einschätzungen sind frei jeder Quelle und somit nicht überprüfbar. Wie die ganze Tätigkeit der deutschen Inlandsgeheimdienste unterliegen auch ihre Jahresberichte politischer Leitbilder. Hierbei wird im Sinne der unwissenschaftlichen Totalitarismustheorie nationalsozialistisches Handeln à la NSU nicht nur indirekt mit aufgebaut, sondern Personen, die sich gegen Faschist_innen einsetzen, auf die selbe Stufe als sogenannte ‚Extremisten“ gestellt und diskreditiert. Da es natürlich gravierende Unterschiede zwischen Antifaschist_innen und Nazis gibt, wird sich Lügen bedient, um diese scheinbar zu beseitigen.

Wir stellen uns entschieden gegen die Diskreditierung und Kriminalisierung antifaschistischen Handelns.

Uelzener Bündnis gegen Rechts
Jugendantifa Uelzen
Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen

[AZ] Leserbrief: Gedenken mit fadem Beigeschmack

Leserbrief zum Artikel „Vor den Augen von Nachbarn“ über die Gedenkveranstaltung zum Schicksal der Uelzer Familie Becker im Nationalsozialismus, AZ vom 13. Mai:.

„Gedenken hat etwas damit zu tun, dass etwas anders und neu werden kann“, sagte Pastor Reinhard Klingbeil in seiner Grußbotschaft an die Gäste der Gedenkveranstaltung. Ob er das auch pro domo meinte, daran sind Zweifel angebracht.

Ob Klingbeil sich am 11. Mai 2013 oder kurz davor bereits, als er den im Rathaus abgewiesenen Antragstellern der Gedenkveranstaltung das Martin-Luther-Haus anbot, an sein und das Nein des Kirchenvorstandes von St. Marien erinnert hat, als er der Initiative „Keine Nazi-Straßennamen in Uelzen“ im Juni 2010 schriftlich mitteilte, die Kirche sei nicht bereit, die Forderung nach Umbenennung der Farina- und Seebohmstraße zu unterstützen? Außerdem grenzte sich Klingbeil in seiner Grußbotschaft an die Gäste im Martin-Luther-Haus gleich zweimal von jenen Menschen ab, die sich öffentlich darüber aufgeregt hatten, dass die NS-Täter Farina und Seebohm jahrelang durch Straßennamen geehrt wurden und dass Uelzens heutiger SPD-Bürgermeister Lukat lange Zeit alles tat, sie in einem günstigen Licht erscheinen zu lassen, bis hin zu dem jüngsten Skandal, dem „Bündnis gegen Rechts“ den Rathaussaal für die Gedenkveranstaltung mit der Rückendeckung sämtlicher, im Stadtrat vertretenen Parteien, zu verweigern. Sich darüber, nicht nur hinter vorgehaltener Hand, sondern auch öffentlich aufzuregen, soll nicht menschlich verständlich sein, Herr Pastor?

Versöhnung mit Steigbügelhaltern des NS-Regimes, mit Geschichtsklitterern, mit Sub–alternen in Uelzens Rathaus und andernorts, die Antifaschisten und Demokraten behindern und ausgrenzen, weil sie, wie das „Bündnis gegen Rechts“, einen „politischen Anstrich“ haben, darf es so lange nicht geben, wie sie auf der Richtigkeit ihres reaktionären Denkens beharren oder es mit formalistischen Argumenten kaschieren.

Das politische Koordinatensystem der Veranstalter der Gedenkveranstaltung scheint etwas durcheinander geraten zu sein. Ein (spätes) Gedenken an NS-Opfer führt sich, jedenfalls zum Teil, selbst ad absurdum, wenn man diejenigen, die einem angemessenen Gedenken administrative und politische Knüppel zwischen die Beine werfen, auch noch einlädt, mit Unschuldsmiene eine Grußbotschaft am Gedenktag zu verkünden, um sich einen „weißen Fuß“ zu machen. „Salonfähig“ wird man nicht dadurch, indem man sich anbiedert.

Mich erinnert das an den IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel, der – wenngleich bis vor kurzem noch einer der schärfsten Gegner der menschenverachtenden Politikkonzepte des SPDlers Peer Steinbrück – sich jetzt zur bevorstehenden Bundestagswahl in das sogenannte Kompetenzteam eben dieses Peer Steinbrück begibt. Was für eine unglaubwürdige Botschaft!

Der Scheinheiligkeit der Stadt Uelzen aufgrund der Einladung an die Vizebürgermeisterin, eine Grußbotschaft auf der Gedenkveranstaltung zu halten, haben die Veranstalter damit Vorschub geleistet. Insoweit hatte die Gedenkveranstaltung leider einen faden Beigeschmack.

Margit Wulf,

Suderburg

[AZ] Leserbrief: Zweifelhafte Einstellung

Leserbrief zur Berichterstattung über die geplante Gedenkveranstaltung des „Bündnisses gegen Rechts“ und die Auseinandersetzungen mit der Stadt Uelzen:.

Dass Bürgermeister Otto Lukat, Jurist und aus Hamburg, wenn es gegen Rechts geht, inzwischen einen zweifelhaften Ruf genießt, hat sich über Uelzens Grenzen hinaus herumgesprochen. Dem „Bündnis gegen Rechts“ als Ausrichter einer Gedenkveranstaltung für die von den Nazis gedemütigte, denunzierte und verfolgte Familie Hermine und Dr. Rudolf Becker zu versagen mit der lächerlichen Begründung, Organisationen, die in irgendeiner Form einen politischen Anstrich haben, dürften den Ratssaal nicht benutzen, ist nur die Spitze des Eisbergs des politischen Chamäleons Otto Lukat.

Erstens: Einerseits schreibt er sich in Uelzen die Aktion „Stolpersteine“ zugute, und dass es jährlich im November eine kulturelle Gedenkfeier für NS-Opfer gibt. Andererseits hat er im Zusammenhang mit der ehemaligen Initiative „Keine Nazi-Straßennamen in Uelzen“ eine mehr als fragwürdige Rolle gespielt, woran hier in dem aktuellen Kontext erinnert werden muss. Worum ging es da? H.C. Seebohm, Namensgeber der ehemaligen Seebohmstraße, hatte sich während der NS-Zeit in großem Stil an zuvor arisiertem jüdischen Vermögensbesitz schamlos bereichert. J.M. Farina, Namensgeber der ehemaligen Farinastraße, von Beruf Verwaltungsjurist und vor und während der NS-Zeit Uelzens Bürgermeister, hat daran mitgewirkt, dass Ratsherren von KPD und SPD im Mai 1933 in „Schutzhaft“ ins KZ Moringen deportiert wurden. Diese und andere Verbrechen des Farina hinderten Lukat nicht daran, in aller Öffentlichkeit eine Lanze für ihn zu brechen: Farina habe seine Verdienste um das Wohl der Stadt, für die er viel geleistet habe. Im übrigen sei es der Tragik der Geschichte geschuldet, sich zwangsläufig auf den Nationalsozialismus mit dem Führer Adolf Hitler eingelassen zu haben. Den Ratsdamen und -herren, die für die Beibehaltung der Nazi-Straßennamen im Stadtrat votierten, zolle er seinen Respekt.

Zweitens: Als es darum ging, die Nazi-Straßennamen gegen neue Straßennamen umzutaufen und Uelzens Bürger aufgerufen waren, Namensvorschläge einzureichen – worunter auch Namen von NS-Opfern waren – erklärte Otto Lukat, er sei dagegen, weil das eine Überforderung von Uelzens Bürgern in den beiden Straßen sei, die ja bereits hätten hinnehmen müssen, dass die Nazi-Straßennamen aberkannt worden seien.

Drittens: Die Umbenennung der Farinastraße hinderte die Verwaltung der Stadt Uelzen unter ihrem Bürgermeister Lukat bis 2011 nicht daran, jährlich am Totensonntag den verstorbenen NS-Bürgermeister Farina durch eine offizielle Kranzniederlegung mit der Aufschrift „Zum Gedenken – Stadt Uelzen“ an seinem Grab zu ehren.

Viertens: Anfang 2011 initiierte der CDU-Ratsherr Peter Lücke ein offizielles Bürgerbegehren, den ehemaligen Nazi-Straßennamen Farinastraße wieder einzuführen. Lukat begrüßte das ausdrücklich: Das sei ein spannendes Mittel der Bürgerbeteiligung.

Fünftens: Im Mai 2012 starteten aufrechte Demokraten einen symbolischen Akt des zivilen Ungehorsams, indem sie aus Uelzens Bürgermeisterchronik im Rathaus das Bild von Farina aus der Ahnengalerie der ehrenwerten Bürgermeister Uelzens abhängten, es in einen braunen Müllsack stopften und ihn zwecks „Entsorgung“ Herrn Lukat überreichten. Lukats erste Reaktion: Er werde die Aktivisten wegen Verletzung seines Hausrechts anzeigen; später verzichtete er aus taktischen Gründen allerdings darauf mit der Begründung, weil er keine Märtyrer schaffen wolle.

Wir wollen es bei diesen „Verdiensten“ des SPD-Bürgermeisters Lukat und seiner Ehrung des Ansehens des linientreuen Nazi Farina belassen, und dass er sich jetzt mit dem Raumvergabeverbot an das „Bündnis gegen Rechts“ und seinen taktischen Spielchen zum nunmehr wiederholten Male ideologisch als grenzwertiger Demokrat selbst entlarvt hat. Und das auf dem Hintergrund der NSU-Morde. „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem er kroch“.

Jürgen Rattay,

22177 Hamburg

PM: Veranstaltung mit der Familie Becker

In der von der Geschichtswerkstatt veröffentlichten Stellungnahme schildert diese die Erfolge welche sie in Kooperation mit der Stadt Uelzen erreichen konnte. Dies ist auch in unserem Sinn.

Wir können nicht nachvollziehen, warum uns bei der von uns vorgeschlagenen Veranstaltung mit der Familie Becker solche Hürden aufgebaut werden.

Die Familie Becker hat sich in den Jahren von 1933-45 der nationalsozialistischen Ideologie entgegen gestellt. Nach dem Krieg wurden sie nicht als Opfer anerkannt, sondern wie Verräter behandelt.

Zum Schicksal der Familie Becker haben alle „Maßgeblichen“ beigetragen: Der Bürgermeister Johann Maria Farina, der Kreisleiter Albert Rodegerdts, die Ortsgruppenführer der NS Organisationen, die Polizeibeamten und auch die Juristen und nach Kriegsende der damalige Stadtdirektor Dr. Sievers. Weiterlesen

„Houston, we’ve got a problem!“ – Flugblatt der Jugendantifa Uelzen zu Naziaktivitäten

Seit einiger Zeit lässt sich eine Zunahme an rechten Umtrieben in den beiden Städten der niedersächsischen Provinz beobachten. Kein Grund zur Freude, wie wir finden!

Uelzen – eine neue Naziszene etabliert sich

In der Nacht des 13. auf den 14. November 2012 wurde das „Selbstorganisierte Zentrum“ (SoZ) in Uelzen mit neonazistischen Graffiti beschmiert. Zudem wurden an dem explizit linken Projekt mehrere Aufkleber mit rechten Inhalten angebracht. Damit jedoch nicht genug: In der gesamten Innenstadt wurden in besagter Nacht mehrere hundert Aufkleber verklebt und diverse Male das Kürzel „FKU“ (Freie Kräfte Uelzen) an Häuserwände und auf Straßen gesprayt. Bei dem Begriff der „Freien Kräfte“ handelt es sich um eine oft verwendete Selbstbezeichnung neonazistischer Kameradschaften. Zunächst gab es allerlei Verwirrung durch Polizei und Presse, die behauptet hatten, dass es „keine organisierte rechte Szene“ in Uelzen gäbe. Aufgrund der Inhalte der Aufkleber und der verwendeten Schriftzüge ist ein neonazistischer Hintergrund der Taten mehr als offensichtlich.

Zudem traten die „Freien Kräfte Uelzen“ bereits in der Vergangenheit mehrmals in Erscheinung, etwa durch das Verteilen von NPD-Werbematerial. Kurze Zeit später tauchte dann auch eine Internetpräsenz der FKU auf, in der gegen MigrantInnen und „Nicht-Deutsche“ gehetzt wurde – Inzwischen ist diese Seite jedoch wieder offline. Mittlerweile ist es also mehr als offensichtlich, dass sich eine Nazi-Kameradschaft konstituiert hat und öffentlich in Erscheinung tritt.

Neben dem Personenkreis der den „Freien Kräften Uelzen“ zuzuordnen ist gibt es in Uelzen auch weitere aktive Neonazis – und das seit langem. Beispielhaft dafür sind die NPD-Kundgebung im Zuge der Landtagswahl 2013 an der auch Uelzener Neonazis teilnahmen und rechtsradikale Konzerte, wie zuletzt im Juni 2011 in Ebstorf.

Den ganzen Text lesen auf www.antifa-uelzen.org